Fitness Mythos #3: Man muss sportlich erfahren oder sogar ein Athlet sein, damit sich Personal Training lohnt
Ich habe keine Ahnung woher diese Annahme kommt. Trotzdem habe ich eine Variation des Satzes „Ich bin nicht gut genug für Personal Training“ schon einige male gehört. Aus meiner Sicht hat Personal Training drei grosse Vorteile gegenüber klassischem Fitnesstraining in einem Center.
An erster Stelle sorgt die Tatsache, dass Personal Training fixierte und regelmässige Termine hat dafür, dass das Training auch tatsächlich stattfindet. Ist ein Termin mit einem Personal Trainer einmal festgelegt, so ist es viel wahrscheinlicher, dass das Training stattfindet, da man sich nicht nur gegenüber sich selbst sondern auch gegenüber dem Trainer verpflichtet hat. Diese Wirkung kann nicht unterschätzt werden. Die mangelnde Regelmässigkeit des Trainings ist einer der grössten Faktoren warum Ziele nicht erreicht werden. Diese Regelmässigkeit ist vor allem für Menschen, die neu mit Training anfangen schwierig. Nach der ersten Anfangsmotivation in den ersten zwei drei Monaten nimmt die Anzahl wöchentlicher Trainingseinheiten häufig ab. Erfahrenere Trainierende, welche schon seit einigen Jahren dabei sind haben die Trainings eher zu einer Gewohnheit gemacht und in den Alltag integriert und müssen sich nicht „überwinden“ ins Training zu gehen. Personal Training eignet sich also besonders für Leute mit Motivationsproblemen oder vollem Terminplan, für die es nützlich ist einen fixen Termin vereinbart zu haben.
Ein zweiter Vorteil, welcher nicht alle Personal Trainer bieten können ist die Privatsphäre. Dies ist möglich wenn der Personal Trainer einen eigenen Raum zur Verfügung stellen kann und die Trainings nicht in einem Fitnesscenter stattfinden. Viele Menschen fühlen sich nicht wohl in einem vollen Fitnesscenter vor allen anderen Kunden zu trainieren. Die Angst verurteilt zu werden oder nicht zum klassischen Klientel zu passen ist nach wie vor weit verbreitet. Auch wenn sich die meisten Center in den letzten Jahren mehr von „Mukibuden“ zu Gesundheitscentern gewandelt haben, hält sich das Vorurteil der vollgepumpten Bodybuilder nach wie vor. In einem Personal Training kann man den Coach finden, der zu einem passt, bei dem man sich wohl fühlt und bei dem man sich keine Gedanken machen muss, was andere wohl von einem halten.
Der dritte, wichtigste und wohl offensichtlichste Vorteil von Personal Training gegenüber klassischem Training im Center ist die enge Betreuung und konstante Beobachtung durch den Coach. Obwohl sich (hoffentlich) alle Trainer in Fitnesscentern Mühe geben die Mitglieder so gut wie möglich zu betreuen und wenn nötig zu korrigieren, so ist es schlichtweg unmöglich allen Mitgliedern die notwendige Aufmerksamkeit zu geben. Mit allen zusätzlichen Aufgaben, die es im Center zu erledigen gibt, plus der Tatsache, dass so viele Mitglieder gleichzeitig im Center sind ist es gut möglich, dass eine Übung über längere Zeit falsch ausgeführt wird, ohne dass es ein Trainer merkt. So habe ich vor einiger Zeit z.B. die Liegestütze eines Mitglieds des Centers korrigiert; nachdem sie mir für das Feedback gedankt hatte, fügte sie an, dass sie die Übung jetzt wohl für länger als einen Monat falsch ausgeführt hatte. Diese Situation kann im Personal Training nicht passieren. Während im Center eher mal eine Übung nicht korrigiert wird, weil sie zu 90% korrekt ausgeführt wird und der Formfehler kein Verletzungsrisiko mit sich bringt, so wird im Personal Training, zumindest bei mir, lange an der perfekten, sauberen Technik gearbeitet. Es werden kleinste Anpassungen an der Fussstellung, der Hantelposition und der Bewegungsausführung anhand der persönlichen anatomischen Voraussetzung vorgenommen. Ausserdem kann das Krafttrraining noch genauer und persönlicher auf jede einzelne Person abgestimmt werden, da es keine Centervorgaben gibt, und der Kundenstamm viel kleiner ist. Dies führt zu individuelleren Programmen, genauer definierten Zielen und schnelleren Ergebnissen.